Ob beim Arztbesuch, in Fitnessstudios oder in Gesundheitsapps – der Body Mass Index (BMI) ist eine der bekanntesten Kennzahlen zur Einschätzung des Körpergewichts. Aber was steckt wirklich hinter dem Wert? Wie wird er berechnet? Und vor allem: Was sagt der BMI tatsächlich über deine Gesundheit aus – und was nicht?
In diesem Artikel erfährst du, wie du die BMI-Formel korrekt anwendest, wie du deinen persönlichen Wert interpretierst und wann der BMI an seine Grenzen stößt. Klar, verständlich und praxisnah.

Was ist der Body Mass Index (BMI)?
Der Body Mass Index ist eine Maßzahl zur Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Ursprünglich entwickelt vom belgischen Statistiker Adolphe Quetelet im 19. Jahrhundert, wird der BMI heute weltweit verwendet, um Übergewicht, Untergewicht und Normalgewicht zu klassifizieren.
Ziel des BMI: Eine einfache, vergleichbare Kennzahl schaffen, die bei der Einschätzung gesundheitlicher Risiken hilft – insbesondere in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Bluthochdruck.
Die BMI-Formel
Die Formel ist denkbar einfach:
BMI = Körpergewicht (kg) ÷ [Körpergröße (m)]²
Beispiel:
- Gewicht: 75 kg
- Größe: 1,80 m
- Rechnung: 75 ÷ (1,80 × 1,80) = 75 ÷ 3,24 = 23,15
BMI = 23,15
Damit liegt die Person im Bereich des „Normalgewichts“. Was das genau bedeutet, schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.
BMI-Tabelle: Was sagen die Werte aus?
BMI |
Kategorie |
unter 18,5 |
Untergewicht |
18,5 – 24,9 |
Normalgewicht |
25 – 29,9 |
Übergewicht |
30 – 34,9 |
Adipositas Grad I |
35 – 39,9 |
Adipositas Grad II |
über 40 |
Adipositas Grad III |

Diese Einteilung gilt für Erwachsene ab 18 Jahren. Bei Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen gibt es abweichende Bewertungskriterien.
Wo liegt mein Ideal-BMI?
Die sogenannte Normalgewichtsspanne (18,5 bis 24,9) gilt als medizinisch unbedenklich. Doch innerhalb dieses Bereichs spielt deine individuelle Konstitution eine große Rolle:
- Sportliche, muskulöse Menschen können mit einem BMI über 25 völlig gesund sein – da Muskeln schwerer als Fett sind.
- Sehr schlanke Menschen mit wenig Muskelmasse können trotz „Normalgewicht“ eine zu hohe Körperfettquote haben (sogenanntes TOFI: „Thin Outside, Fat Inside“).
Deshalb ist der BMI eine grobe Orientierung, aber nicht das ganze Bild deiner Fitness oder Gesundheit.
Wie zuverlässig ist der BMI?
Vorteile:
- Schnell und einfach zu berechnen
- International vergleichbar
- Gute Basis zur Risikoabschätzung bei starkem Über- oder Untergewicht
Nachteile:
- Unterscheidet nicht zwischen Muskel- und Fettmasse
- Keine Aussage zur Verteilung von Körperfett (z. B. Bauch vs. Beine)
- Ignoriert wichtige Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Aktivitätsniveau
Fazit: Für die medizinische Ersteinschätzung sinnvoll – für Sportler und Trainierende oft ungenau.

BMI und Geschlecht – gibt es Unterschiede?
Die Formel bleibt gleich, aber die Interpretation kann unterschiedlich ausfallen:
- Männer haben tendenziell mehr Muskelmasse → höheres Körpergewicht bei gleichem Körperfettanteil
- Frauen haben von Natur aus einen höheren Fettanteil → der BMI kann bei gleicher Fitness niedriger erscheinen
Daher ist es sinnvoll, den BMI immer im Kontext zu betrachten – idealerweise kombiniert mit weiteren Messwerten wie:
- Körperfettanteil
- Taillenumfang
- Viszeralfett
- Muskelmasse
BMI-Rechner oder selbst berechnen?
Online-Rechner sind praktisch – aber du kannst deinen BMI jederzeit selbst ausrechnen. Hier noch einmal die Formel:
BMI = Gewicht (kg) ÷ (Größe in m)²
Für die Umrechnung deiner Größe:
- 170 cm = 1,70 m
- 185 cm = 1,85 m
- 160 cm = 1,60 m
Wenn du dein Gewicht veränderst (z. B. durch Muskelaufbau oder Diät), kannst du deinen Fortschritt gut über den BMI mitverfolgen – aber immer mit gesundem Menschenverstand.
Beispielrechnungen
Beispiel 1:
- Größe: 1,65 m
- Gewicht: 58 kg
- BMI = 58 ÷ (1,65 × 1,65) = 21,3 → Normalgewicht
Beispiel 2:
- Größe: 1,80 m
- Gewicht: 92 kg
- BMI = 92 ÷ (1,80 × 1,80) = 28,4 → Übergewicht
Beispiel 3:
- Größe: 1,75 m
- Gewicht: 110 kg
- BMI = 110 ÷ (1,75 × 1,75) = 35,9 → Adipositas Grad II

BMI vs. Körperfettanteil
Der BMI zeigt nicht, ob dein Körperfettanteil gesund ist – und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Zwei Personen mit gleichem BMI können völlig unterschiedlich aussehen:
- Person A: 90 kg, 15 % Körperfett, muskulös
- Person B: 90 kg, 30 % Körperfett, wenig Muskelmasse
Ergänzende Messmethoden:
- Körperanalysewaagen
- Caliper-Zangen (Hautfaltenmessung)
- DXA-Scan (medizinisch)
Für Sportler und Fitness-Enthusiasten ist der Körperfettanteil meist aussagekräftiger als der BMI.
Atletica-Tipp: BMI ist nur der Anfang – dein Training macht den Unterschied
Der BMI kann dir eine erste Orientierung geben – aber deine Fitness definierst du selbst. Ob du Muskeln aufbauen, Fett abbauen oder einfach beweglicher werden willst: Bei Atletica findest du das passende Equipment, um deinen Körper nachhaltig zu verändern.
Unsere Empfehlung:
- Ergometer & Crosstrainer zur Gewichtsreduktion und Stoffwechselaktivierung
- Kurzhanteln, Racks & Kraftstationen für Muskelaufbau und gesunden Körperkomposition
- Functional Tools & Core-Equipment zur Körperformung und Leistungssteigerung
Mit der richtigen Trainingsstruktur – und einem Plan, der zu deinem Alltag passt – wird der BMI zur Nebensache.

Fazit: BMI berechnen – sinnvoll, aber mit Augenmaß
Die Body Mass Index Formel ist einfach, schnell und hilfreich zur ersten Einschätzung deines Gewichts. Mit nur zwei Zahlen kannst du deinen aktuellen Status bewerten – aber nicht deine gesamte Gesundheit. Für sportlich aktive Menschen oder Zielsetzungen wie Muskelaufbau ist der BMI allein oft zu oberflächlich.
Nutze den BMI als Orientierung – aber schau weiter: auf deine Körperzusammensetzung, dein Energielevel, deine Kraft und dein persönliches Wohlbefinden. Denn am Ende zählt nicht die Zahl auf dem Papier, sondern wie du dich fühlst und was dein Körper leisten kann.