Eine stabile Basis ist essentiell für jedes Training. Daher sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Bei der Vielzahl an Kaufoptionen kann man schon mal schnell den Überblick verlieren. Dieser Guide soll dir als Leitfaden dienen, dich durch den Dschungel von Hantelbänken führen und dir aufzeigen, worin sich die vielen verschiedenen Modelle unterscheiden und worauf generell bei einem Kauf zu achten ist, sodass dir eine Fehlinvestition erspart bleibt und du sicher, effektiv und mit viel Freude trainieren kannst.
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Bei Trainingsbänken unterscheidet man grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Arten:
Flach-, Schräg- und FID-Bank
Zum einen gibt es die sogenannte Flachbank. Diese bietet keinerlei Verstellmöglichkeiten. Die Auflagefläche ist waagerecht und lässt sich ausschließlich in dieser Position verwenden. Aus diesem Grund ist sie auch die preiswerteste aller Option. Gute sind bereits für um die 200 € zu haben. Ihre Stärken liegen in der durchgehenden Auflagefläche und hohen Transportabilität. Allein aus diesen Gründen hat auch die simplistischste aller Bänke ihre Daseinsberechtigung.
Für eine qualitativ hochwertige Schrägbank muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Doch der Aufpreis wird durch die höhere Funktionalität gerechtfertigt. Hier hat man nämlich die Möglichkeit die Rückenlehne und manchmal auch die Sitzfläche stufenweise aufzurichten, um Übungen durchzuführen, die eine mehr oder weniger steile Auflagefläche erfordern, wie zum Beispiel Schrägbankdrücken, Schulterdrücken oder vorgebeugtes Rudern.
Bei der dritten Art handelt es sich um eine Sonderform der Schrägbank. Diese erlaubt es ihrem Nutzer, die Rückenlehne oder Sitzfläche nicht nur ansteigen zu lassen, sie kann sich darüber hinaus auch abschüssig einstellen lassen - die Beine liegen in diesem Fall höher als der Kopf. Diese drei Verstellmöglichkeiten (ansteigend, flach und abschüssig) sind nicht nur praktisch, sondern auch namensgebend. Vor allem im englischsprachigen Raum wird diese Art von Bank oft als FID (Flat, Incline, Decline) Bench bezeichnet. Die Trainings-Vielfalt wird hierbei um weitere Übungen wie negatives Bankdrücken und Sit-Ups erweitert. Für Letzteres benötigt man vorne ein Fußpolster, unter welches man sich klemmen kann, damit man in der abschüssigen Einstellung nicht von der Bank rutscht. Ein passendes Beispiel hierfür wäre die ATLETICA B6 Schrägbank. Ganz nebenbei erleichtert dir solch eine Fußstütze das Wiederaufrichten, beispielsweise nach dem Bankdrücken. Die zusätzlichen Features haben zur Folge, dass FID-Bänke preislich tendenziell höher einzuordnen sind, als normale Schrägbänke und folgerichtig auch als Flachbänke, welche die geringsten Übungsmöglichkeiten offerieren.
Unabhängig davon, für welche der drei Bänke du dich entscheidest, gibt es gewisse Dinge, auf die du beim Kauf genauer achten solltest.
Belastbarkeit und Gewicht
Diese Punkte sind recht schnell abgearbeitet. Dem Käufer bleibt in den meisten Fällen ohnehin nichts anderes übrig, als sich auf die Herstellerangabe, die maximale Belastbarkeit betreffend, zu verlassen. Sofern man etwas qualitativ hochwertiges kauft, braucht man sich diesbezüglich auch nicht unnötig den Kopf zu zerbrechen. Ob eine Bank bis 500 kg oder 700 kg belastbar ist, ist für die meisten in der Praxis sowieso irrelevant.
Das Eigengewicht der Bank kann ein Gradmesser für ihre Belastbarkeit, mehr noch für ihre Stabilität sein. Dass eine Bank hohen Gewichten standhält, muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass sie auch stabil und sicher steht. Selbst kleinste Kippbewegungen können, je nach Übung und Trainingsgewicht, mindestens störend sein.
Eine massive Flachbank sollte schon ihre 20-25 kg auf die Waage bringen, Schrägbänke gar 30 kg, besser 40 kg. Premium-Produkte verwenden einen Stahl mit einer Dicke von 3 mm. Anders sind solch hohe Eigengewichte und Belastbarkeiten auch gar nicht zu realisieren.
Drei Füße vs. vier Füße
Großen Einfluss auf die Standfestigkeit einer Hantelbank hat neben dem Eigengewicht auch ihre Bauweise, genauer gesagt Standfüße und die Art und Weise, wie sie angeordnet sind.
Es gibt viele Bänke, die auf vier normalen bzw. zwei sehr breiten Standfüßen stehen, wobei die Variante mit den zwei breiten Füßen, durch die Querverbindungen und dem Zusatzgewicht, mehr Stabilität verspricht. Der Nachteil ist aber bei beiden derselbe.
Als Trainierender möchte man bei gewissen Übungen die eigenen Füße nahe am Körper haben, zwecks erhöhter Stabilität beim Liegen. Das ist jedoch nicht möglich, wenn die Standfüße der Bank im Weg sind.
Genau aus diesem Grund erfreuen sich Modelle im Dreifuß-Design großer Beliebtheit, gerade bei ambitionierten Kraftsportlern, die auf den legdrive beim Bankdrücken nicht verzichten können. Im vorderen Bereich, wo sich auch deine Füße befinden, verfügt die Bank nur über einen normalen Fuß. Dass es sich nicht unbedingt auf die Standfestigkeit der Bank positiv auswirkt, wenn ein Fuß weniger vorhanden ist, leuchtet vermutlich jedem ein. Speziell bei solchen Bänken sollte daher auf eine massive Bauweise und ein entsprechendes Eigengewicht geachtet werden. So hat man jegliche Bewegungsfreiheit, die man beim Training braucht, ohne dabei Kompromisse bei der Stabilität und Sicherheit eingehen zu müssen.
Verstellmechanismus bei Schrägbänken
Es gibt viele Möglichkeiten, wie sich Schrägbänke verstellen und somit unterschiedliche Winkel erzielen lassen. Im Folgenden wird auf die zwei gängigsten eingegangen:
Das Leiter-System
Die Funktionsweise ist hier relativ simpel. Am Grundgerüst befinden sich zwei Metallplatten mit Einkerbungen, die an eine Leiter erinnern (daher auch der Name).
Richten wir unseren Fokus im Folgenden vermehrt auf die Maße des Rückenpolsters, anstatt auf die der gesamten Hantelbank. Wie groß eine Bank samt Rahmen sein darf, damit sie noch in dein Home Gym passt, hängt ohnehin ausschließlich von deiner dir zur Verfügung stehenden Trainingsfläche ab. Finde eine Bank, die deinen Anforderungen am besten gerecht wird. Größer ist hier nicht automatisch auch besser. Eine Auflagefläche, die über das absolut Notwendige hinausgeht, bringt keinen wirklichen Mehrnutzen, vor allem wenn du nicht übermäßig groß gewachsen bist. Sie geht aber mit einem erhöhten Platzverbrauch und Eigengewicht einher, wodurch sich die Bank schwerer bewegen lässt.
Die Höhe der Bank: Personen von geringer Körpergröße haben oft das Problem, dass viele Bänke zu hoch sind. Da die meisten Übungen aber einen festen Stand voraussetzen, wäre es suboptimal, wenn deine Füße kaum den Boden erreichen. Wettkampf-Bänke sind auf 17 Zoll genormt, was in etwa 43 cm entspricht. Auch wenn du keine Wettkämpfe zu bestreiten gedenkst, ist diese standardisierte Höhe ein guter Richtwert. Jeder zusätzliche Zentimeter könnte für kleine Personen der eine zu viel sein.
Die Länge der Auflagefläche: Großgewachsene haben hingegen eher Schwierigkeiten damit, eine Bank zu finden, die ausreichend lang ist. Da hier keine pauschale Empfehlung ausgesprochen werden kann, hilft wohl nur ein Blick auf die Angaben des Herstellers. Bänke, die sich auch für große Personen eignen, werden häufig auch so beworben, also da gesondert darauf achten. Zur Einordnung: Häufig findet man bei Flachbänken eine Polsterauflagelänge von etwa 120 cm und bei Schrägbänken eine Rückenlehne, die um die 85 cm misst. Für Personen von durchschnittlicher Größe ist das mehr als ausreichend. All jene, mit einer Körperlänge von um die 2 Meter, halten besser nach einer Bank mit ein paar Extra -Zentimetern Ausschau.
Die Breite und Stärke der Polster wird oft vernachlässigt. Auch hier sind die Bedürfnisse sehr individuell. Im Idealfall hast du die Möglichkeit, mehrere Bänke diesbezüglich auszuprobieren und ihre Abmessung als Referenz zu nutzen. Bei einer zu schmalen Auflagefläche liegst du nicht stabil, eine zu breite neigt dazu, bei Ruderübungen im Weg zu sein. Sind die Polster zu dünn, liegst du nicht bequem, sind sie hingegen zu dick, sinkst du womöglich zu tief ein. Wie so oft, gilt es hier den goldenen Mittelweg zu finden. Eine Breite von 30 cm ist eine, die man sehr häufig vorfindet. Bei manchen Modellen werden die Polster vom Sitz nach vorne hin und bei der Rückenlehne nach oben hin schmaler. Solange es sich dabei nur um ein paar wenige Zentimeter handelt, sollte das für die meisten kein Problem darstellen. Alles darüber hinaus kann unter Umständen eine Beeinträchtigung beim Training darstellen.
Materialien:
Beim Online-Kauf lässt sich im Vorfeld oft nicht beurteilen, ob einem die verwendeten Materialien zusagen oder nicht. Wer keinen Ramsch kauft, wird hinsichtlich der Funktionalität ohnehin kaum einen Unterschied merken, da sich Qualitätsprodukte in diesem Punkt kaum unterscheiden.
Die Basis der Auflagefläche besteht meistens aus Hartholz und wird auf einen Rahmen aus Metall geschraubt, welcher sich auf dem Grundgerüst der Bank befindet.
Das Polster selbst befindet sich direkt darüber. Es besteht zumeist aus Schaumstoff und macht den Großteil des Sitzes und der Rückenlehne aus. Achte hierbei auf eine ausreichende Dicke. Erfahrungsgemäß sorgen etwa 7-8 cm für eine gute Mischung aus Komfort und Stabilität.
Der Bezug kann unter anderem aus Vinyl, Mesh oder Kunstleder bestehen. Pflegeleicht sind alle drei. Mesh-Bezug ist überaus robust, atmungsaktiv und bietet den besten Grip, sodass man auf der Bank nicht ungewollt rumrutscht. Kunstleder neigt bei langer Nutzungsdauer eher dazu, zu reißen. Zudem schwitzt man bei hohen Temperaturen vermehrt darauf, was wiederum dazu führen kann, dass die Haut am Kunstleder leicht kleben bleibt. Dafür lässt sich Kunstleder aber am leichtesten reinigen.
Sonstige Merkmale
Es gibt gewisse Merkmale, auf die man bei jeder Hantelbank achten sollte, egal ob Flach- oder Schrägbank: hochwertige Materialien, massive Konstruktion, saubere Verarbeitung, hohe Belastbarkeit, gute Bedienbarkeit, viel Funktionalität, und einiges mehr.
Darüber hinaus gibt es einige Zusatzfeatures, nach denen du Ausschau halten und solche, die eher als nice-to-have denn als must-have anzusehen sind:
Sehr Nützlich
Gummierte Füße schützen deinen Boden und sorgen dafür, dass die Bank weniger rutscht.
Rollen, die an der Bank befestigt sind, erleichtern dir das Manövrieren derselbigen. Gute und stabile Bänke sind massiv und wiegen nicht selten zu viel, als dass man sie komfortabel herumtragen könnte. Da erweisen sich Rollen mit entsprechendem Tragegriff auf der gegenüberliegenden Seite als äußerst hilfreich. So lassen sich auch Schwergewichte mit mehr als 40 kg bequem durch die Gegend rollen.
Eine integrierte Standfunktion ist insbesondere für Personen interessant, deren Fitnessraum etwas kleiner ausfällt. Wenn die Bank mal nicht genutzt wird, kann man sie schnell und einfach zur Seite schaffen und aufrecht hinstellen.
Individuell unterschiedlich
Der Spalt zwischen Sitz und Rückenlehne einer Schrägbank entscheidet maßgeblich darüber, ob sie sich auch gut als Flachbank verwenden lässt oder eben nicht. Ist dieser zu groß, ist der Kauf einer zusätzlichen Flachbank meist unausweichlich.
Bei sogenannten Zero-Gap-Schrägbänken ist der Spalt, wie es der Name bereits vermuten lässt, quasi nicht vorhanden. Diese Annehmlichkeit ist aber meist nur für die flache Einstellung konzipiert, denn dadurch sollen Flachbänke vollständig ersetzt werden.
Stellt man die Rückenlehne jedoch auf, drücken oftmals die beiden Polster, des Sitzes und der Rückenlehne, ineinander.
Ob dieses Feature unbedingt sein muss, soll jeder für sich entscheiden. Ein Spalt von wenigen Zentimetern wird von den Wenigsten als störend empfunden. Es reicht, wenn du beim Kauf darauf achtest, dass dieser maximal vier bis fünf Zentimeter misst.
Es gibt Spezial-Bänke, die sich durch optionale Anbauteile beispielsweise zu einer Beinstrecker-Beinbeuger-Kombi oder einem Curl-Pult erweitern lassen. Das ist unter anderem bei der ATLETICA B10 der Fall. Für all jene, die ihre Hantelbank nicht ausschließlich als solche verwenden möchten, stellen diese Multi-Bänke eine durchaus sinnvolle Option dar. Sie sind trotz ihrer hohen, hinzukaufbaren Funktionalität deutlich genügsamer hinsichtlich des Platzverbrauchs, verglichen mit der Nutzung separater Geräte für jede spezifische Übung. Dieser Aspekt sollte in die Überlegungen vor dem Kauf einer Trainingsbank einfließen, insbesondere wenn die Platzverhältnisse einen limitierenden Faktor darstellen. Auch aus finanzieller Sicht kann sich solch eine Anschaffung lohnen. Zwar sind derartig ausbaubare Bänke tendenziell teurer, du sparst dir aber möglicherweise infolgedessen den Erwerb von weiteren Geräten.
Der allgemein evidente Fitness-Boom macht auch vor Ausrüstern für Home Gyms keinen Halt. Die Auswahl bei Hantelbänken scheint mittlerweile schier grenzenlos. Oftmals entscheiden Feinheiten darüber, ob ein bestimmtes Modell zu dir und deinem Training passt oder nicht. Wer vor dem Kauf die oben genannten Punkte beherzigt, hat gute Aussichten auf eine für ihn passende Bank, die für sehr lange Zeit treue Dienste leisten wird. Sei dir darüber im Klaren, dass Hantelbänke zum meistgenutzten Trainings-Equipment gehören. Sie sind, aufgrund ihrer hohen Funktionalität, bei nahezu jeder Kraftübung involviert und sollten dementsprechend gewisse Qualitätsstandards erfüllen.