Was sind die Unterschiede zwischen Athletiktraining und Krafttraining?
Immer wieder hören wir den Begriff Athletiktraining in Zusammenhang mit Leistungssportlern oder ambitionierten Freizeitsportlern, die zu ihrem Sport Krafttraining oder Athletiktraining ausüben. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Athletiktraining und Krafttraining? Gibt es überhaupt Unterschiede?
Das Wort Athletiktraining fällt sehr häufig in Zusammenhang mit Sportarten. Dabei werden im Fitnessstudio Übungen, die dem Sportler weiterhelfen, in der Sportart besser zu werden. Gerade bei Mannschaftssportarten sehen wir Athletiktrainer, die neben dem Platz Spieler warm machen oder sie auf bestimmte Belastungen vorbereiten. Doch das Athletiktraining ist noch viel umfangreicher als manch einer denkt. In diesem Beitrag erfährst du mehr, wofür die Begriffe Athletiktraining und Krafttraining stehen.
Ziele des Athletiktrainings:
Im Athletiktraining bereiten wir einen Athleten auf einen bestimmten Wettkampf vor. Wir treffen Entscheidungen, die dem Sportler helfen, die jeweilige Sportart besser auszuüben. Dafür entwickeln wir Trainingspläne, die die Leistung des Athleten verbessern. Hier ist das Anforderungsprofil der Sportart entscheidend. Im Fußball ist es zum Beispiel wichtig, über kurze Distanzen schnell zu rennen. Daher schreiben wir Trainingspläne, um den Spieler schneller zu machen. Des Weiteren hat Athletiktraining die Aufgabe, Sportler möglichst verletzungsfrei zu halten. In Absprache mit Physiotherapeuten werden Konzepte entwickelt, die dem Sportler dabei helfen, verletzungsfrei durch eine Saison zu bringen. Es werden Regenerationsmaßnahmen ausgesprochen, Trainingspläne optimiert und weitere Experten hinzugezogen (zum Beispiel Ernährungsberater und Psychologen).
Ziele des Krafttrainings:
Der Begriff Krafttraining besteht aus den Wörtern Kraft und Training. Kraft hast du, wenn du schwere Widerstände bewegen kannst. Unter Training verstehen wir kontinuierlichen Fortschritt, damit du dein sportliches Ziel erreichst. Um Krafttraining durchzuführen, benötigst du daher notwendiges Trainingsequipment (zum Beispiel eine Langhantel mit Gewichtsscheiben) und einen Trainingsplan, damit du deinen Fortschritt dokumentierst und kräftiger wirst.
Was sind Gemeinsamkeiten von Athletiktraining und Krafttraining:
Im Athletiktraining trainieren wir zum Beispiel die motorische Fähigkeit Schnelligkeit. Neben Sprints, Sprüngen und Widerstandsläufen kann Krafttraining dir dabei helfen, schneller zu werden. Daher ist Krafttraining ein Teil von Athletiktraining und wird nicht nur mit dem Ziel schneller zu werden durchgeführt, sondern auch für Ziele wie zum Beispiel Verletzungsprophylaxe angewandt. Kraft aufzubauen ist ein wichtiger und auch oft unterschätzter Faktor für mehr Leistungsfähigkeit.
Wie sieht der Alltag eines Athletiktrainers aus?
Natürlich hängt der Alltag eines Athletiktrainers von der Mannschaft und der Sportart, die er/sie betreut, ab. Im Folgenden werden die Aufgaben eines Athletiktrainers einer Fußballmannschaft beschrieben, die während einer Woche erledigt werden müssen und wie viel davon Krafttraining ausmacht.
1. Absprache mit dem Trainer
Zusammen mit dem Trainer muss das Training und der Umgang mit den Spielern abgesprochen werden, um die Athleten weder zu unter- noch zu überfordern. Dabei müssen die Ziele des Trainers und des Athletiktrainers berücksichtigt werden.
2. Planung von Trainingseinheiten
Die Trainingseinheiten müssen mit der notwendigen Intensität unter der Berücksichtigung von Spielen und Fußballtrainingseinheiten geplant werden.
3. Absprache und Planung von Regenerationsmaßnahmen
Damit die Spieler nach einer anstrengenden Belastung, muss schnellstmöglich wieder regeneriert werden. Dabei hilft ein dosiertes Krafttraining, als auch Ernährung und weitere Regenerationsmaßnahmen. Zusätzlich muss die Belastung der Fußballtrainingseinheit dementsprechend angepasst werden.
5. Durchführung der Trainingseinheiten (Krafttraining)
In Kleingruppen trainieren die Spieler für gewöhnlich zusammen und verfolgen einen individuellen Trainingsplan. Der Athletiktrainer ist während dem Krafttraining dabei und unterstützt, indem er/sie die Ausführung korrigiert und für weitere Fragen zur Verfügung steht.
6. Umgang mit verletzten Spielern
Leider wird es trotz umfangreicher Maßnahmen immer vorkommen, dass sich Spieler verletzen. Als Athletiktrainer müssen wir ein Konzept mit Physiotherapeuten und Ärzten entwickeln und durchführen, damit der Spieler so schnell wie möglich wieder auf dem Platz steht.
7. Umgang mit erhobenen Daten aus Leistungsdiagnostiken
Während einer Saison werden viele Daten von den Spielern erhoben, um sie vor Verletzungen zu schützen und leistungsfähiger zu trainieren. Der Umgang dieser Daten muss in den richtigen Kontext gesetzt werden, sodass die Spieler davon auch wirklich profitieren. Zu Leistungsdiagnostiken zählen zum Beispiel Kraft- und Beweglichkeitstests.
8. Ernährung
Auch das Thema Ernährung wird von Athletiktrainern oft angesprochen, um im Wettkampf maximale Leistungen zu vollbringen. Dabei wird oft zu qualifizierten Ernährungsberatern empfohlen. Gerade im Kraftraum lassen sich schnell Fortschritte mit der passenden Ernährungsweise dokumentieren. Gleichzeitig verkürzt die passende Ernährung die Regeneration und der Spieler ist schneller leistungsfähig.
Wie sieht der Alltag eines Krafttrainers aus?
Der Krafttrainer konzentriert sich vor allem auf das Training im Fitnessstudio. Ihn interessieren besonders die Kraftwerte der Grundübungen Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken, etc. Das Ziel ist es, Kraft und Muskeln aufzubauen. Warum Muskeln für mehr Kraft entscheidend sind, erfährst du in diesem Post. Folgende Aufgaben hat der Krafttrainer:
1. Erstellung von Trainingsplänen
Der Trainer schreibt Trainingspläne, in denen er Übungen, Wiederholungszahl, Sätze, Pausenzeit, Zeit unter Spannung und die Dauer des Trainingsplans vorgibt. Er bespricht den Plan mit dem Trainierenden und geht Übung für Übung mit ihm durch.
2. Überprüfung von Trainingsplänen
Der Krafttrainer sieht seine Kunden in regelmäßigen Abständen wieder, um Anpassungen im Trainingsplan vorzunehmen. Ab einem gewissen Punkt brauchst du Variation, um langfristig Fortschritte zu verzeichnen. Warum Variation noch entscheidend ist, erfährst du in diesem Post.
3. Ernährung
Viele Trainer haben mindestens eine Basisqualifikation im Bereich Ernährung, um über die Grundbausteine der Ernährungswissenschaft aufzuklären. Die richtige Ernährung spielt eine große Rolle, um konstant stärker zu werden. Daher haben Leistungssportler oft einen Krafttrainer und einen Ernährungsberater. Falls du als Trainer noch nicht kompetent genug bist, um deine Kunden über eine zielgerichtete Ernährung zu beraten, macht es sehr viel Sinn deinem Kunden einen qualifizierten Ernährungsberater zu empfehlen.
4. Diagnostik
Der Trainer führt zum Beispiel verschiedene Krafttests durch, um einen besseren Überblick über den Kunden zu erhalten. Bei regelmäßigen Re-Checks werden Erfolge des Trainingsplans besser sichtbar. Der Krafttrainer muss qualifiziert genug sein, um die Auswertungen der Diagnostik beurteilen zu können.
Fazit:
Der Unterschied zwischen Athletiktraining und Krafttraining liegt in dem Umfang der Arbeit. Krafttraining ist ein Teil von Athletiktraining. Im Krafttraining ist das Ziel, stärker zu werden. Athletiktrainer haben die Aufgabe, die Spieler der jeweiligen Sportart leistungsfähiger und verletzungsfreier zu trainieren. Rehabilitation und die Berücksichtigung von Regenerationsmaßnahmen sind weitere Aufgaben des Athletiktrainers. Das Thema Ernährung ist sowohl im Krafttraining als auch im Athletiktraining ein wichtiger Faktor, um maximale Leistungen zu vollbringen.
Wir hoffen, dass du den Unterschied zwischen Athletiktraining und Krafttraining verstanden hast und die richtige Trainingsform für dein sportliches Ziel wählst.