Für viele Sportlerinnen und Sportler ist das eigene HomeGym ein Traum, den sie sich nur zu gerne erfüllen würden. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: keine lange Pendelei zum lokalen Fitnessstudio vor oder nach der Arbeit und keine Frustration, wenn das benötigte Equipment von einem anderen Mitglied belegt ist.
Auch wir lieben Trainings-Equipment aller Art und die Flexibilität, die es uns ermöglicht.
Doch wie startet man überhaupt mit dem Training zuhause? Wir haben dir unsere 6 wichtigsten Tipps zusammengestellt, um dir den bestmöglichen Start beim Training im eigenen Heim auf den Weg zu geben.
1. Starte dein Training mit dem Equipment, das du hast
Meine ersten Schritte im Fitness-Training startete ich im Keller meines Elternhauses ohne jegliche Ausrüstung gemacht.
Meine Einheiten bestanden aus Körpergewichts-Übungen. Meine ersten Klimmzüge habe ich an der Unterseite der Kellertreppe gemacht. Meine erste Kettlebell, die ich mir vor über zehn Jahren gekauft habe, besitze ich noch immer und nutze sie regelmäßig.
Je größer die Auswahl deines Equipments, desto abwechslungsreicher und spezifischer kannst du schließlich dein Training gestalten. Der erste Impuls beim Aufbau des eigenen HomeGyms ist es daher oft, sich möglichst umfangreich auszustatten, um dann “ernsthaft mit dem Training starten zu können”.
Den größten Fehler, den du allerdings bei deinem Training machen kannst, ist, es aufzuschieben bis du über das perfekte Setup deiner Vorstellung verfügst.
Selbst wenn deine aktuelle Situation noch nicht ideal ist, sollte dich das nicht davon abhalten, regelmäßig zu trainieren und die nächsten Schritte zu machen.
Du hast nicht genügend Gewichte, um wirklich schwer zu trainieren? Dann gestalte dein Training eben mit höheren Wiederholungszahlen, oder versuche, die Übungen mit maximaler Kontrolle auszuführen. Beachte das Prinzip der Progressivität und du wirst auch mit wenig Gewicht leistungsfähiger werden.
Genauso kannst du auch deine Kondition trainieren, ohne bereits über kostspieligere Laufbänder oder Ruder-Ergometer zu verfügen. Auch hier gibt es eine Vielzahl von Alternativen, die deinen Kreislauf in Gang bringen und dich ordentlich ins Schwitzen kommen lassen werden. Ein gutes Springseil beispielsweise kostet nur wenig Geld und wird dir für lange Zeit gute Dienste erweisen
Für so ziemlich alle Geräte und Übungen lassen sich Alternativen finden, die weniger oder gar kein Equipment erfordern.
2. Mach das Training zur Gewohnheit
Selbst wenn du dich komplett ausgestattet hast und über sämtliches Equipment verfügst, das du dir wünschst - Fortschritte wirst du nur erzielen, wenn du dein HomeGym auch nutzt und diszipliniert an deinen Zielen arbeitest. Mache nicht den Fehler, viel Geld für Material auszugeben und es anschließend zu bereuen, weil es ungenutzt in der Ecke steht und Staub ansetzt. Mach dir das Training zur Gewohnheit und zum festen Ritual in deiner Wochenplanung – egal ob du nun zwei Einheiten pro Woche, vier Einheiten pro Woche oder täglich trainierst.
Es ist deine Zeit, die du in dich investierst. Diese Gewohnheit wird sich für dich auszahlen, sowohl körperlich als auch mental.
Versuche, es so unkompliziert wie möglich für dich zu machen, mit deinem täglichen Training zu starten. Plane deine Trainingszeiten im Voraus, lege deine Sportkleidung schon im Vorhinein zurecht und bereite deinen Trainingsort so gut wie möglich vor. So reduzierst du Friktion, sparst Zeit und eliminierst Ausreden, die dich an deinem geplanten Training hindern könnten.
Gestalte dein Training abwechslungsreich und sei experimentierfreudig, sodass du langfristig Freude am Sport haben wirst... und das lässt sich am einfachsten erreichen, indem du dir einen konkreten Trainingsplan zusammenstellst.
3. Habe einen Plan für dein Training
Wenn du mit dem Auto in den Urlaub fährst, hast du dir vermutlich in irgendeiner Form einen Plan zurechtgelegt, wie du dein Ziel erreichen möchtest. Du fährst nicht einfach wahllos in eine Himmelsrichtung, die du vorher ausgelost hast.
Genauso sollte es sich auch mit deinem Training verhalten.
Egal ob deine Ziele nun in größerer Kraft, gesteigerter Ausdauer oder einer bestimmten Körperästhetik liegen, du solltest dir zumindest einen groben Plan zurechtlegen, wie du diese Ziele erreichen willst. Dieser Plan muss nicht wahnsinnig kompliziert sein - im wesentlichen sollte er aber die wichtigsten Prinzipien der Trainingslehre berücksichtigen.
Mittlerweile gibt es auch Dutzende Apps und hunderte Trainingspläne im Internet, die dir für wenig Geld oder sogar kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Qualität dieser Pläne ist sehr unterschiedlich - aber selbst ein nicht ganz idealer Plan, der zumindest eine grundlegende Struktur aufweist, wird dich weiterbringen als gar keiner.
Wenn du dich an so einen Plan hältst, wirst du Fortschritte machen und Erfolge erzielen - was deine Motivation zum Training weiter steigern wird und es dir einfacher machen wird, dein HomeGym auch regelmäßig zu nutzen.
4. Erweitere dein HomeGym Stück für Stück
Du musst dein HomeGym nicht auf einen Schlag zusammenstellen. Versuche stattdessen, es Stück für Stück aufzubauen und es dabei bereits so gut zu nutzen, wie du kannst.
Selbst mit wenig Equipment lässt sich schon ein extrem effektives Training gestalten. Sei kreativ und finde Alternativen für Übungen, die du mit deinem aktuellen Material noch nicht ausführen kannst.
Unsere Lieblings-Variante:
steck dir Ziele für dein Training und belohne dich mit dem Kauf des nächsten Stücks, wenn du fleißig auf dein Ziel hin trainiert und es erreicht hast - das verschafft dir zusätzliche Motivation im Training und du weißt deine neuen Errungenschaften umso mehr zu schätzen.
Darüber hinaus gilt beim Equipment-Kauf das Prinzip “First things first”. Investiere zunächst in die wichtigen Basics, bevor du los ziehst und dir extrem spezifisches Material kaufst, das du nur selten benutzen wirst. Je häufiger du ein bestimmtes Stück Ausrüstung benutzen kannst und je mehr es deine Möglichkeiten des Training erweitert, desto wertvoller wird es für dein HomeGym sein.
Je nach Budget könnte es sich bei diesen Basics um ein Squat Rack mit Langhantelset, nur um eine Langhantel oder erstmal nur um ein paar Kurzhanteln handeln. Aber schon dieses sehr grundlegende Equipment wird dir eine große Bandbreite an Möglichkeiten für dein Training eröffnen. Wenn du später noch immer von der spezifischen Ausrüstung träumst, kannst du sie dir natürlich immer noch besorgen.
5. Investiere in Qualität
Das Schöne an Fitness-Equipment ist die Nachhaltigkeit der meisten Produkte. Eine qualitativ hochwertige Langhantel mit einem ordentlichen Set an Gewichten kann dich, mit der richtigen Pflege und Lagerung, für den Rest deines Lebens begleiten. Vielleicht kannst du sogar mal etwaigen Nachwuchs für Sport begeistern und deine Ausrüstung an die nächste Generation weitergeben.
Voraussetzung hierfür ist allerdings, in qualitativ hochwertige Produkte zu investieren. Billiges und unzuverlässiges Fitness-Equipment ist dabei nicht nur ärgerlich, sondern auch potenziell gefährlich. Wenn deine Ausrüstung bei intensivem Training mit schweren Gewichten im falschen Moment nachgibt, kannst du dich ernsthaft verletzen.
Gib also lieber einmal richtig Geld aus, als immer wieder billige Ausrüstung zu kaufen und dich zu ärgern, wenn sie immer wieder kaputt geht.
6. Plane deinen Trainingsort
Egal ob du es dir erlauben kannst, deinen gesamten Keller in ein Fitness-Studio zu verwandeln oder ob du nur Platz für ein paar Kurzhanteln hast, die in der Ecke deines Schlafzimmers liegen - bevor du losziehst und deinen (virtuellen) Einkaufswagen mit Ausrüstung voll knallst, solltest du dir ein paar Gedanken machen, wo du trainieren wirst und wo dein Equip für die übrige Zeit gelagert werden soll.
Es bedarf nicht besonders viel Platz, um ein wirklich hochwertiges Gym zusammenzustellen – vorausgesetzt du nutzt den dir zur Verfügung stehenden Platz möglichst effektiv. Miss im Zweifel die Dimensionen deines Trainingsraums aus und mach dir eine kleine Skizze, wie du planst, deine Ausrüstung zu platzieren. Schau dir auch die Größenmaße von Equipment genau an, bevor du es kaufst.
Denke außerdem daran, die noch ausreichend offenen Raum für dein Training zu lassen, der nicht mit Ausrüstung und Geräten vollgestellt ist. Ein Gym, in dem man kaum noch einen Schritt gehen kann, ohne über eine Hantel zu stolpern, ist kein Ort, an dem man sich gerne für längere Zeit aufhält. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, in passende Lagerungsmöglichkeiten für dein Equip zu investieren.
Zudem solltest du auch den Bodenschutz nicht vernachlässigen. Schließlich willst du ja in dem Gym, dass du mit deinem Geld gekauft hast, auch intensiv trainieren. Selbst bei größter Vorsicht geschehen bei intensivem Training auch immer mal wieder Fehler oder kleine Unachtsamkeiten... und da Gym-Equipment in der Regel robuster ist als der herkömmliche Parkettboden oder die häuslichen Fliesen, können solche Unachtsamkeiten teure Schäden verursachen.
Verzichte also lieber auf Nischen-Equipment und investiere lieber ein bisschen Geld in passende Bodenschutz-Matten…statt hinterher sehr viel Geld für Handwerker und eine Renovierung auszugeben.
Wenn du mit anderen Personen zusammen wohnst und dir den Platz teilst, besprich deine Gym-Absichten mit ihnen. Erkläre, warum dir das Training wichtig ist und beweise ihnen, dass es sich dabei nicht nur um eine verrückte Phase von dir handelt und dass du auch ihre Ansprüche auf den Platz in eurer Wohnung oder eurem Haus respektierst. So gern wir auch über die Vorteile von Fitness-Equipment und HomeGym reden - es ist vermutlich keinen schweren Ehekrach wert.