Das Power Rack ist Dreh- und Angelpunkt eines jeden Home Gyms und wird hoffentlich regelmäßig hohen Belastungen ausgesetzt. Die unzähligen Modelle, die der Markt uns bietet, unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Als Laie weiß man unter Umständen nicht immer genau, worauf es bei einem Kauf zu achten gilt und welche Eigenschaften ein gutes Power Rack auszeichnen. Das Ganze sollte wohl überlegt sein, schließlich handelt es sich hierbei um kein Produkt, das man ständig austauscht. Im Idealfall kauft man gleich ein Power Rack, das zu einem passt und alle nötigen Qualitätsmerkmale aufweist, um ein Leben lang zu halten. Dieser Guide soll dich bei deiner Kaufentscheidung unterstützen und dafür sorgen, dass du nicht zweimal kaufen musst. Kommen wir ohne weitere Umschweife zu den Basics.
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Die richtige Größe
In vielen Trainingsräumen ist die Höhe ein limitierender Faktor, der vor dem Kauf eines Power Racks unbedingt einberechnet werden sollte. Gerade wer sein Home Gym im Keller einrichtet, hat oftmals mit einer eingeschränkten Deckenhöhe zu kämpfen. Viele Keller sind nur um die 2 m hoch. Zwar gibt es auch für diesen Markt passende Produkte, häufig wird aber vergessen, dass man zwischen Rack und Decke etwa 30 cm Platz benötigt, um Klimmzüge uneingeschränkt und mit der vollen Bewegungsamplitude ausführen zu können. Wenn dir beispielsweise eine Raumhöhe von 2 m zur Verfügung steht und du ein Rack kaufen möchtest, das gerade so hineinpasst, dann achte zumindest darauf, dass man die Klimmzugstange in einer beliebigen Höhe anbringen kann. Bei einigen Modellen gibt es eine speziell dafür vorgesehene Stelle zur Befestigung, meist ganz oben am Rack. Diese eignen sich dann nur, wenn du bereits eine andere Klimmzugstation besitzt.
Abgesehen davon, haben höhere Racks nur Vorteile. Aufgrund des zusätzlichen Gewichts stehen sie stabiler. Auch bieten sie dir mehr Bewegungsfreiheit bei allen Übungen, die du im Käfig-Inneren ausführst. Bei der Military Press mit einer Langhantel beispielsweise, kann es einen großen Unterschied machen, ob dein Rack 2 m oder 2,20 m hoch ist. Während die meisten bei dem größeren Modell ihre Arme komplett durchstrecken können, stoßen sie bei einer niedrigeren Variante schnell an ihre Grenzen (oder besser gesagt an die Grenzen ihres Racks), sodass kein voller Bewegungsradius möglich ist. Ein weiterer Vorteil von höheren Power Racks besteht darin, dass sie mehr Möglichkeiten für die Befestigung von Anbauteilen bieten, da mehr vorgebohrte Löcher vorhanden sind. Die modulare Erweiterbarkeit unterscheidet gute Power Racks von weniger guten. Sie kann dazu genutzt werden, um durch den Zukauf von Zubehörteilen deine Übung-Vielfalt stetig zu erhöhen und ist dabei so umfassend, dass sie in einem gesonderten Kapitel, als separates Thema, abgehandelt wird.
Hinsichtlich der Breite gibt es unter den Power Racks bei Weitem nicht so große Diskrepanzen wie es bei der Höhe der Fall ist. Das liegt daran, dass sie in erster Linie für das Training mit Langhanteln konzipiert sind und ihre Breite daher vorrangig von der Länge besagter Langhanteln abhängig ist. Die Grifflänge einer olympischen Hantelstange beträgt in der Regel 131 cm. Je weiter sich die Breite das Racks unter diesem Wert befindet, desto leichter wird es dir fallen die Stange im Rack abzulegen, ohne dass du mit den Hantelscheiben gegen die Pfosten (auch und vor allem im englischsprachigen Raum Uprights genannt) stößt.
Andererseits steht ein Rack stabiler, je größer die Standfläche ist. Hier gilt es einen guten Mittelweg zu finden. Ein Innenmaß bei der Käfig-Breite (sprich ein Abstand zwischen den Innenseiten der linken und rechten Pfosten) um die 108 cm ist häufig vorzufinden und hat sich bewährt. Premium Racks nutzen Vierkantrohre mit einer Kantenlänge von 7 cm und mehr, sodass für die Gesamtbreite zusätzlich mindestens 14 cm hinzuaddiert werden müssen. Ebenso sollte bedacht werden, dass die Uprights, zwecks einer höheren Stabilität, auf ausufernden Standfüßen stehen. Diese ragen, zur Außenseite hin, meist mindestens 5 bis 6 cm über die Vierkantrohre hinaus.
Bei der Tiefe könnte man sagen, je mehr, desto besser. Wer den Platz hat, der sollte auch ein möglichst tiefes Rack kaufen. Mehr Tiefe bedeutet zum einen mehr Bewegungsfreiheit bei Übungen im Rack und zum anderen folgt daraus, auf das Power Rack bezogen, eine größere Standfläche, ein höheres Eigengewicht und schlussendlich mehr Stabilität. Vor allem, wenn du Kipping Pull-Ups, Toes-to-Bar oder andere dynamische Übungen machst, empfiehlt sich ein Rack mit etwas mehr Tiefe. Es wäre in so einem Fall sogar ratsam, zusätzliche Stabilisatoren in Form von Standfüßen (sogenannte Front-Foot Stabilisatoren) hinzu zu kaufen, das Rack hinten mit Gewichtsscheiben zu beschweren oder es gar von einem 4-Pfosten-System auf ein 6-Pfosten-System zu erweitern. Immer vorausgesetzt natürlich, du verfügst über genügend Platz. Beachte jedoch, dass du auch vor dem Power Rack ausreichend Platz zum Trainieren hast. Insbesondere bei Übungen, die du auf einer Hantelbank ausführst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Power Rack eine umso größere Grundfläche haben sollte, je höher es ist. Ansonsten könnte sich die zusätzliche Höhe nachteilig auf die Standfestigkeit auswirken. Nutze die Dimensionen deines Fitnessraums maximal aus. Je größer dein Rack, desto stabiler und desto mehr Bewegungsfreiheit und Übungsmöglichkeiten bietet es dir.
Gewicht und Belastbarkeit
Ein Power Rack sollte mindestens so viel wiegen wie du selbst. Eines, das 70 kg wiegt, wird zwangsläufig wackeln, wenn eine 100 kg schwere Person Klimmzüge daran macht. Dabei spielt es keine Rolle, wie hochwertig die verwendeten Materialien und Verarbeitung des Racks sind. Das ist reine Physik. Alternativ könnte man ein etwas weniger massives Rack im Boden verankern. Für wen das aufgrund der Boden- oder Wohnverhältnisse nicht in Frage kommt, der sollte lieber etwas tiefer in die Tasche greifen und ein massiveres Rack kaufen. Denn bedenke: Qualitativ hochwertige Power Racks sind unverwüstlich. Sie halten ein Leben lang und sollten daher den Aufpreis wert sein.
Was die maximale Belastbarkeit angeht, so kommt es auf dich, deinen Trainingsstand und deine Trainingsziele an. Power Racks aus dem Premiumsegment halten mühelos 500 kg und mehr aus. Viel weniger sollte es auch nicht sein. Es ist auch nicht so, dass sich eine höhere Belastbarkeit enorm im Preis niederschlagen würde. Es gibt bei Racks ganz andere Faktoren, die den Preis in die Höhe schnellen lassen. Auch wenn du dein Rack vermutlich niemals an seine Belastungsgrenze bringen wirst, so ist das Gefühl beim Training einfach ein völlig anderes. Spare nicht beim Power Rack, es geht hier schließlich um nicht weniger als deine Sicherheit.
Pfosten- und Stahlstärke
Die Kantenlängen der Uprights und die Dicke des verwendeten Stahls sind ausschlaggebend für die Stabilität und Belastbarkeit eines Power Racks und einmal mehr gilt, je mehr, desto besser. Gängige Kantenlängen bei den Vierkantrohren sind 5 cm, 6 cm, 7 cm oder 7,5 cm, zumindest auf dem deutschen Markt. In Amerika sind 2 Zoll, 6 cm oder 3 Zoll sehr häufig vorzufinden. Wenn du dein Power Rack nicht in den Boden schrauben möchtest, sollte die Kantenlänge der Pfosten mindestens 6, besser 7 cm betragen. Der preisliche Unterschied zwischen 5 cm und 6 cm ist erfahrungsgemäß vernachlässigbar gering, sodass sich die geringen Mehrkosten fast immer lohnen. Bei 7,5 cm wird dann schon deutlich mehr Aufpreis verlangt. Hier sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm die zusätzliche Stabilität die Mehrkosten wert ist.
Bevor du dir ein Power Rack mit 6 cm Vierkantprofilen kaufst, nur um es dann später um zwei weitere Uprights zu erweitern, weil du mit der ursprünglichen Standfestigkeit nicht zufrieden warst, könntest du mit entsprechendem Weitblick auch gleich ein Power Rack mit 7,5 cm dicken Pfosten kaufen. Das ist nicht nur platzsparender, sondern läuft preislich letzten Endes fast aufs Gleiche hinaus. Natürlich hast du bei der weniger massiven Variante mit den zwei zusätzlichen Vierkantrohren, mehr Möglichkeiten um Anbauteile anzubringen, auf die wir bald zu sprechen kommen werden. Hier sollte jeder selbst abwägen, was die bessere Option darstellt und es von den vorherrschenden Platzverhältnissen abhängig machen.
Bei der Stahlstärke bewegt sich der Großteil der angebotenen Power Racks zwischen 2 mm und 3 mm. Die Empfehlung geht klar Richtung 3 mm. Mehr Stahl bedeutet mehr Eigengewicht und mehr Stabilität. Mehr Stabilität bedeutet mehr Sicherheit.
Lochungen
Power Racks oder besser gesagt ihre Uprights und Querverbindungen weisen Bohrungen in gleichmäßigen Abständen auf. Diese dienen der Befestigung von Anbauteilen (auch als Attachments bekannt), wie z.B. J-Cups, Sicherheitsablagen oder Klimmzugstangen. Dabei gilt es vier Dinge zu beachten: Wie groß sind die Lochabstände? Wie groß sind die Lochdurchmesser? Sind die Durchmesser vorne, hinten und an den Seiten gleich? Sind die Löcher nummeriert?
Der Abstand von Lochmitte zu Lochmitte beträgt üblicherweise 5 cm. Im unteren Bereich kommt bei einigen Power Racks das sogenannte Westside Spacing zum Einsatz. Die Abstände sind hier nur noch halb so groß. Der Grund dafür ist, dass im unteren Bereich Übungen wie Bankdrücken gemacht werden, die eine feinere Verstellbarkeit erfordern, wie es beispielsweise beim Kniebeugen der Fall ist.
Wie groß die Lochdurchmesser sind, hat zunächst einmal keinen direkten Einfluss auf dein Training. Es hat aber sehr wohl einen Einfluss darauf, welche Anbauteile an das Power Rack passen. Dabei ist nicht von solchen die Rede, die vom selben Hersteller speziell für dieses Rack entwickelt wurden, denn dass diese passen, dürfte auf der Hand liegen. Vielmehr sind dabei Rack-Zubehörteile von anderen Marken gemeint, die herstellerübergreifend auch an Racks passen, für die sie gar nicht vorgesehen waren. Zu den Vorteilen dieser Cross-Kompatibilität kommen wir gleich...
Befinden sich an den Seiten ebenfalls Bohrungen und haben diese denselben Durchmesser wie die an den Vorder- und Rückseiten der Uprights? Ist dies der Fall, kann man alle Zubehörteile, die an nur einem Pfosten befestigt werden, nicht nur vorne und hinten, sondern auch seitlich anbringen. Sind die Uprights des Power Racks quadratisch angeordnet, so lassen sich sogar Anbauteile seitlich anbringen, die zwei davon in Anspruch nehmen. Es existiert viel Zubehör, das, wenn seitlich angebracht, weniger im Weg ist als wenn es sich vor, hinter oder im Power Rack befindet, wo man normalerweise Platz zum Trainieren benötigt. Ein gutes Beispiel hierfür wäre die Dip-Station.
Sind die Löcher nummeriert, sparst du eine Menge Zeit bei der Höhenverstellung gewisser Anbauteile. Dies ist oft erforderlich, da verschiedene Übungen unterschiedliche Höhen voraussetzen. Sind die Löcher nicht nummeriert, empfiehlt es sich, dies handschriftlich nachzuholen oder geeignete Sticker mit Nummern zu verwenden. Bei Premium Power Racks sind die Nummern lasergeschnitten. Das sieht nicht nur besser aus, sondern ist auch langlebiger.
Herstellerübergreifende Kompatibilität
Weisen zwei Racks dieselben Abmessungen bezüglich der Vierkantprofile und der Lochdurchmesser auf, so passen auch herstellerübergreifend Anbauteile an Racks, die eigentlich gar nicht dafür vorgesehen sind. Bei Anbauteilen, die zwei Löcher für die Anbringung nutzen, muss zusätzlich der Lochabstand übereinstimmen.
Diese Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Marken kannst du dir als Endverbraucher zunutze machen, indem du die Preise für Zubehör in verschiedenen Shops miteinander vergleichst und das beste Angebot wahrnimmst. Daher solltest du beim Kauf eines Power Racks darauf achten, dass es Maße nutzt, die Racks von möglichst vielen anderen Herstellern ebenfalls nutzen.
Bei den Kantenlängen der Uprights sind, wie bereits erwähnt, 5 cm, 6 cm, 7 cm und 7,5 cm häufig anzutreffen, wobei 7,5 cm unter den bekanntesten Marken am häufigsten vorkommt. Denn diese entsprechen in etwa den Power Racks, aus dem amerikanischen Raum, mit einer Kantenlänge von 3 Zoll, sodass Attachments untereinander, trotz der geringfügigen Abweichung, meist ohne Probleme genutzt werden können. Es sollte also nicht nur aufgrund der besseren Performance hierzu gegriffen werden, sondern auch wegen der höheren Flexibilität beim Zubehör.
Bei den Lochdurchmessern haben sich auf dem Markt 5/8 Zoll (1,6 cm), 2 cm und 2,5 cm bzw. ein Zoll (2,54 cm) durchgesetzt. Wobei auch hier das größte Maß gleichzeitig das häufigste ist.
Empfehlung: Wer zu Pfosten mit 7,5 cm Kantenlänge und einem Lochdurchmesser von 2,5 cm greift, dem stehen beim Kauf von Anbauteilen viele Türen offen - und zwar über unsere Landesgrenzen hinaus. Nicht nur kann hier eine Menge Geld gespart werden, man ist auch nicht von der Verfügbarkeit bestimmter Produkte abhängig und hat mehr Auswahlmöglichkeiten. Dem finanziellen Faktor und der Möglichkeit zu sparen, sollte aus gutem Grund genügend Beachtung geschenkt werden. Bei einem Power Rack, das voll ausgestattet ist, kostet das Zubehör zusammen schnell mehr als das Rack selbst. Es lohnt sich daher, vor dem Kauf eines Power Racks, der Blick auf die Preise von passenden Attachments, deren Kauf man für die Zukunft in Erwägung zieht.
Klimmzugstange, J-Cups, Sicherheitsablagen
Drei Anbauteile sind bei fast jedem Power Rack standardmäßig im Lieferumfang enthalten:
J-Cups, irgendeine Form der Sicherheitsablage und eine Klimmzugstange.
Bei den J-Cups sollte darauf geachtet werden, dass sie mehreren Hundert Kilo standhalten und eine möglichst tiefe Mulde für ein einfacheres Ablegen aufweisen. Ferner sollten sie mit Hartplastik umzogen sein, am besten sowohl an der Ober- als auch Unterseite, damit deine Hantelstange beim Rerack (Ablegen ins Rack nach einer Übung) nicht beschädigt wird. Bei sogenannten Roller J-Cups sind Rollen verbaut, auf die man die Hantelstange ablässt. Die Rollen ermöglichen eine einfache und nahezu reibungslose Justierung nach links und rechts, sollte man die Stange nach dem letzten Satz nicht mittig abgelegt haben. Dies kann sich als äußerst hilfreich erweisen, vor allem wenn die Stange schwer beladen ist und man sie nicht anheben möchte, um sie für den nächsten Satz mittig auszurichten. Dieses Feature findet man bei den Basismodellen der Power Racks normalerweise nicht. Wenn man sowieso ein zweites Paar J-Cups braucht, stellt eines mit Rollen eine durchaus sinnvolle Kaufoption dar.
Als Sicherheitsablage findet man häufig sogenannte Pin-and-Pipe-Safeties vor, da sie in der Produktion recht günstig sind. Im Grunde genommen, handelt es sich hierbei lediglich um zwei Stangen aus Stahl, die man jeweils links und rechts im Rack anbringt. Sie sind leider ein wenig umständlich bei der Höhenverstellung, da sie jeweils vollständig durch zwei Uprights geschoben werden müssen und infolgedessen auch beim Verstellen etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen als Sicherheitsablagen, die zur Befestigung zwei kurze Pins nutzen.
Sehr viel einfacher in der Bedienung sind Flip-Down Safeties und Safety Straps. Letztere bestehen aus einem äußerst widerstandsfähigen Nylon. Bestimmte Trainingsmethoden zielen auf ein vollständiges Ablegen des Gewichts ab, um ein Bouncen vom Boden zu verhindern, so der Fall bei Rack Pulls, um nur ein Beispiel zu nennen. Dieses Ablegen fühlt sich bei Safety Straps deutlich angenehmer an, weil sie das Gewicht sanfter abbremsen. Vor allem, wenn man mit einer Seite zuerst aufkommt, kann es bei Sicherheitsablagen aus Stahl schon mal vorkommen, dass man durch den Schlag ins Trudeln gerät. Safety Straps sind teurer als die anderen beiden Alternativen. Standardmäßig sind sie so gut wie bei keinem Power Rack inkludiert. Ein zusätzlicher Kauf kann sich aber durchaus lohnen. Ansonsten sollte man darauf achten, dass anstelle der Pin-and-Pipes zumindest Flip-Down Safeties im Lieferumfang enthalten sind.
Bei der Klimmzugstange gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Varianten, die standardmäßig im Preis inbegriffen sein können. Da hätten wir auf der einen Seite die ganz normale, gerade Klimmzugstange und zum anderen die sogenannte Multi-Grip Pull-Up Bar. Letztere bietet mehr Griffmöglichkeiten in unterschiedlichen Winkeln und ist daher, sofern man die Wahl hat, immer vorzuziehen. Ob sich ein Upgrade von der normalen Stange auf die Multi-Grip Bar lohnt, hängt davon ab, ob du die unterschiedlichen Griffwinkel überhaupt nutzt. Darüber hinaus bietet die Multi-Grip Bar aber noch weitere Vorteile. So wird sie fast immer in der Mitte vom Rack befestigt, anders als bei der anderen Variante, die häufig an der Vorderseite des Racks befestigt wird. Dieses könnte aufgrund der einseitigen Belastung, gerade bei Übungen, bei denen mit viel Schwung gearbeitet wird, wie z.B. Kipping Pull-Ups und Toes-to-Bar, unter Umständen ebenfalls anfangen mitzuschwingen.
Bei der mittig platzierten Multi-Grip Bar ist das nahezu ausgeschlossen oder zumindest auf ein Minimum reduziert. Wenn du Turnringe aufhängen möchtest, ist die Platzierung in der Mitte des Racks, aus physikalischer Sicht, ebenfalls zu bevorzugen. Der einzige Nachteil einer Multi-Grip Bar gegenüber einer herkömmlichen Klimmzugstange ist der, dass diese meist über die Höhe des Power Racks hinausragt. Sollte es aufgrund dessen zu einem Problem mit der Deckenhöhe kommen, so kann man sie aber auch einfach verkehrt herum anbringen, sodass sie nun ins Rack hineinragt. Dadurch spart man wichtige Zentimeter . Zu guter Letzt gibt es auch noch Abwandlungen der Multi-Grip Bar, die neben den unterschiedlichen Griffvariationen zusätzlich unterschiedliche Griffstärken und teilweise sogar Kugelgriffe aufweisen. Diese dienen in erster Linie der Verbesserung deiner Griffkraft, werden aber nur von bestimmten Shops angeboten.
Andere Anbauteile
Je nach Hersteller und Modell, bieten Power Racks eine Vielzahl weiterer Anbauteile neben den oben genannten an, welche in den meisten Fällen im Lieferumfang inkludiert sind. Die Zubehörteile, auf die im Folgenden eingegangen wird, sind dagegen meist optional erhältlich. Das Schöne an einem Power Rack ist, dass du mit dem Basismodell starten und es jederzeit nach deinen Bedürfnissen erweitern kannst, zumindest wenn dieses auf einer modularen Bauweise basiert.
Zur Auswahl stehen dir unter anderem folgende Attachments:
Latzug- und Kabelzugstationen: Da diese häufig ohne Steckgewichte funktionieren und stattdessen mühsam mit Hantelscheiben beladen werden müssen, sind sie nur empfehlenswert, wenn du aus Platz- oder finanziellen Gründen keine andere Möglichkeit hast. Ansonsten sind Steckgewichte aufgrund ihrer einfacheren Bedienung stets vorzuziehen. Zum Verstellen der Trainingslast muss lediglich ein Metallstift in die Scheibe gesteckt werden, die das Wunschgewicht wiedergibt. Entsprechende Station mit Gewichtsblöcken werden allerdings ausschließlich von Top-Marken angeboten. Wer das nötige Kleingeld hat, sollte allein wegen der einfacheren Handhabung und enormen Zeitersparnis beim Training stets auf diese Variante zurückgreifen. Des Weiteren kann es vor allem für fortgeschrittene Athleten hilfreich sein, wenn es für die Latzug- oder Kabelzugstation einen passenden Leg Blocker zu kaufen gibt. Dieser fixiert die Beine bei schweren Zugübungen und verhindert, dass man ungewollt abhebt, wenn man mehr Gewicht zieht als man selbst wiegt.
Dip-Stationen gehören zu den Zubehörteilen, die an sich zwar einen großen Nutzen haben, in diesem Fall das Brusttraining betreffend, jedoch bei Weitem keinen Pflichtkauf darstellen. Dies ist darin begründet, dass es frei stehende Dip-Barren bereits für kleines Geld gibt. Es ist sogar so, dass diese teilweise günstiger sind als die Dip-Stationen, die man am Rack befestigt. Man kann sie auch schneller und mit weniger Aufwand in die Ecke stellen, wenn man sie mal nicht braucht. Bei Dip-Stationen, die an Power Racks befestigt werden, ist dies nicht immer ohne Weiteres möglich. Da sie schon allein aus Sicherheitsgründen fest am Rack sitzen müssen, sind meist einige Handgriffe für ihre Entfernung erforderlich, beispielsweise wegen der Sicherheitsstifte, die zuerst gelöst und entnommen werden müssen. Man redet sich gerne im Vorfeld ein, dass man die Dip-Station durchgehend am Rack lässt. Doch leider sind sie dann öfter im Weg, als es einem lieb ist. Freistehende Dip-Barren sind auch vielseitiger einsetzbar. Man kann sie in verschiedenen Winkeln und Abständen zueinander aufstellen und auf diese Weise bei den Übungen etwas variabler sein. Zudem weisen sie eine deutlich größere Grifflänge auf, sodass sie sich besser für Inverted Rows eignen. Last, but surely not least, sitzen Dip-Stationen meist nicht ganz so fest am Rack, wie man es gerne hätte. Zwischen ihnen und den Uprights des Power Racks ist normalerweise ein wenig Luft, sonst wäre eine schnelle Befestigung unmöglich. Wer Dips dennoch unbedingt am Power Rack machen möchte, sollte vorher sicherstellen, dass dieses auch ausreichend stabil und schwer ist. Da die Last bei dieser Übung einseitig auf das Rack übertragen wird, kann es im Falle einer schweren Person oder Dips mit Zusatzgewicht schnell an die Grenzen seiner Standfestigkeit stoßen - zumindest wenn es sich um ein weniger massives Rack handelt, das nicht verschraubt wurde. Einmal mehr werden die Vorteile eines Schwergewichts mit 7,5 cm Vierkantrohren und 3 mm Stahlstärke offenkundig, speziell bei diesem Anbauteil, aber auch bei folgendem...
Jammer Arme: Sie sind auch als Lever Arms bekannt und funktionieren, wie es der Name bereits suggeriert, wie Hebelarme. Ihr oberes Ende wird in der gewünschten Höhe am Rack befestigt, sodass sich der restliche Teil der Arme radial bewegen lässt. Die geführten Bewegungen können insbesondere für Trainingsanfänger sinnvoll sein, da sie das Risiko für Trainingsunfälle auf ein Minimum reduzieren. Doch auch fortgeschrittene Athleten können hiervon profitieren, vor allem beim Explosivkraft-Training mit hohem Übertrag auf Schlag- und Wurfsportarten. Richtig eingestellt, können sie dir darüber hinaus die Vorzüge des Maschinen-Trainings in deine eigenen vier Wände holen und das für den Bruchteil der Kosten. So kann unter anderem eine Brustpresse ziemlich treffend nachgebildet werden und das in den unterschiedlichsten Winkeln. Da sich mit Jammer Armen sehr explosiv, dynamisch und mit viel Schwung trainieren lässt, sollte das Power Rack, genau wie bei der Nutzung einer Dip-Station, mindestens ein überdurchschnittlich hohes Eigengewicht mitbringen. Etwas im dreistelligen Kilobereich sollte es demnach schon sein. Alternativen hierzu wären eine Bodenverankerung oder das Schaffen eines zusätzlichen Gegengewichts durch die Aufbewahrung von Hantelscheiben an folgenden Zubehörteilen.
Gewichtspins: Diese Hantelscheibenaufnahmen dienen primär der Lagerung von Gewichtsscheiben direkt am Rack. Nicht nur schafft man dadurch Ordnung in seinem Home Gym, das Power Rack steht aufgrund des zusätzlichen Gewichts auch stabiler. Beim Beladen einer Langhantel sind die Scheiben immer griffbereit, sodass sich zeiteffizienter trainieren lässt.
Monolifts: Fortgeschrittene Athleten profitieren enorm von dieser Erweiterung. Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung für die Ablage und Entnahme einer Hantelstange, also im Prinzip wie bei J-Cups. Die Besonderheit liegt hier aber in der Bauweise. Monolifts sind deutlich größer als J-Cups und beweglich. Eine Hantelstange, die darauf abgelegt wird, ist ein gutes Stück von den Pfosten des Power Racks entfernt. Hebt man das Gewicht nun raus, kippen die hakenförmigen Halterungen aufgrund von Gegengewichten Richtung Rack und sind somit nicht mehr im Weg. Nachdem man die Stange nach oben bewegt hat, um sie aus den Monolifts zu heben, kann man also sofort mit der Übung und der Abwärtsbewegung beginnen.
Beim Bankdrücken muss man die Hantelstange ansonsten aus einem für die Schultern ungünstigen Winkel heben, was auf lange Sicht eine große Belastung für das empfindliche Kugelgelenk darstellt. Beim Kniebeugen muss man bei herkömmlichen J-Cups, nachdem man das potenziell hohe Gewicht aus den Halterungen entnommen hat, ein paar Schritte nach hinten laufen, um sich die nötige Distanz zu schaffen, weil man sonst nicht in die Hocke gehen könnte, ohne dass die Gefahr einer Kollision der Hantelscheiben mit dem Power Rack besteht. Zwar sind Monolifts nicht ganz günstig, doch der Mehrnutzen kann in vielen Fällen die Kosten wert sein, insbesondere wenn man mit hohen Gewichten trainiert und man seine Knie und Schultern nachhaltig schonen möchte.
Spotter Arme: Hierbei handelt es sich um eine Sonderform der Sicherheitsablage.
Anders als bei den drei anderen Optionen, die eingangs detailliert erläutert wurden, verbinden Spotter Arme keine zwei Uprights miteinander. Stattdessen befestigt man sie in der Regel vorne am Rack, sodass man beispielsweise vor dem Rack Kniebeugen machen kann, in dem Wissen, dass wenn man die Last aus eigener Muskelkraft nicht mehr nach oben bewegen kann, man das Gewicht nicht abwerfen oder darunter begraben werden muss.
Für Personen, die allein trainieren und schwere Übungen, nicht im Käfig-Inneren, sondern nur vor dem Power Rack ausführen können, sind Spotter Arme fast unerlässlich. Man sollte nur darauf achten, dass diese über eine ausreichende Länge verfügen. Vor allem bei günstigeren Produkten wird hieran oft gespart. Auch die maximale Belastbarkeit sollte selbstverständlich deinen Ansprüchen genügen, sonst wäre der Sinn dieser Sicherheitsablage verfehlt. Bei Produkten guter Hersteller brauchst du dir diesbezüglich aber keine Sorgen zu machen. 60 cm und 300 kg sind gute Richtwerte, mit denen sich arbeiten lässt.
Landmine: In diese Vorrichtung wird eine Seite einer Langhantel gesteckt, sodass sie fixiert wird und nur der restliche Teil der Hantelstange beweglich bleibt. Für rotierende Übungen zur Stabilisation des Rumpfes eignet sich dieses Zubehörteil hervorragend, ebenso für Landmine Shoulder Presses. Auch das sogenannte T-Bar-Rudern lässt sich hiermit nahezu 1:1, den eigens für diese Übungen konzipierten Stationen aus den Fitnessstudios, nachempfinden. Es nimmt so gut wie keinen Platz weg und kostet in der Regel auch nicht viel, sodass kaum etwas gegen einen Kauf spricht. Wer sich das Geld sparen und seinen Core und Schultern dennoch auf diese Weise stärken möchte, der kann seine Langhantel auch einfach in einen aufgeschnittenen Tennisball stecken und diesen in einer Ecke des Raums oder Power Racks fixieren.
Band Pegs: Diese Metallstifte dienen der Befestigung von Widerstandsbändern. Wer gerne damit trainiert, kann über eine Anschaffung nachdenken. Band Pegs sind vergleichsweise kostengünstig und manchmal sogar im Lieferumfang eines Power Racks inbegriffen. Mit Widerstandsbändern lassen sich Belastungen gezielt manipulieren und neue Trainingsreize setzen.
Wall Ball Targets: Dabei handelt es sich meist um runde Platten aus Stahl, die oben am Power Rack befestigt werden. Sie dienen als Zielscheibe für Wurfübungen mit Medizinbällen oder Slam Balls und finden vor allem im Crossfit Anwendung. Da sie in Bodennähe keinen Raum einnehmen und auch aus wirtschaftlicher Sicht ressourcenschonend sind, kann eine Investition in vielen Fällen Sinn machen. Es sei denn, dir steht eine geeignete Wand zur Verfügung, die einen Wall Ball Target überflüssig machen würde.
Bar Holder: Wer seine Langhanteln in aufrechter Position am Power Rack verstauen möchte, dem können Bar Holder von großem Nutzen sein. Alternativ gibt es dafür auch horizontale Aufbewahrungsmöglichkeiten zur Wandmontage. Diese nehmen ebenfalls wenig Platz ein und stören nicht am Rack. Wer sich dennoch für die vertikale Art der Aufbewahrung entscheidet, der sollte auf eine ausreichende Deckenhöhe achten. Olympische Langhanteln sind 2,20 Meter lang und müssen ein gutes Stück angehoben werden, ehe sie in die vorgesehenen Löcher gesteckt werden können.
Bei allen Anbauteilen sollte auf Schutzprotektoren auf der Profil-Innenseite geachtet werden, damit die Beschichtung deines Power Racks, bei langer und intensiver Nutzung, nicht beschädigt und der Korrosionsschutz somit aufrechterhalten wird. Hierbei sei zusätzlich erwähnt, dass eine Pulverbeschichtung den meisten Lackierungen vorzuziehen ist, da diese Art der Versiegelung robuster ist und die Optik und Funktion des Racks dadurch länger erhalten bleibt.
Alternativen zum Power Rack
Als Schlusswort noch eine kleine Anmerkung. Wir haben uns ausschließlich auf Power Racks bezogen. Mögliche Alternativen hierzu sind Half, Squat oder Wall Racks. Im Wesentlichen gilt alles Beschriebene auch für diese Abwandlungen. Half Racks weisen eine geringere Tiefe als Power Racks auf. Hierbei gilt zu beachten, dass die hinteren beiden Uprights aufgrund der geringeren Tiefe kaum zum Trainieren verwendet werden können, wenn diese mit Anbauteilen, wie beispielsweise Weight-Pins, versehen sind. Squat Racks bestehen in der Regel aus nur zwei anstatt vier oder gar sechs Pfosten. Sie eignen sich genau wie Half Racks für Trainingsräume mit geringer Tiefe. Selbiges gilt in erhöhtem Maße für sogenannte Wall Racks. Diese bestehen ebenfalls aus nur zwei Uprights und werden, wie es der Name bereits vermuten lässt, in die Wand geschraubt. Wichtig ist dabei, dass es sich um eine massive Wand handelt, denn nur dann stehen Wall Racks Power Racks, in Sachen Stabilität und Sicherheit, in nichts nach. Was die Funktionalität angeht, sieht das Ganze dann schon etwas anders aus. Das gilt sowohl für Half, Squat als auch Wall Racks. Der geringere Platzverbrauch geht unausweichlich zulasten der Funktionalität. Nicht nur lassen sich weniger Anbauteile anbringen, es können auch nicht ohne Weiteres zwei oder mehr Personen gleichzeitig trainieren. Wen das nicht stört und wer aus platztechnischen Gründen keine andere Möglichkeit hat, wird auch mit kompakteren Racks seine Freude und sportlichen Erfolge haben. Funktional sind sie alle, vor allem, wenn sie sich modular erweitern lassen.